Ich habe unter Wildschweinen den fast ehrenrührigen Ruf, ein guter Menschenversteher zu sein. Aber manchmal komme ich einfach nicht mehr mit. Ich liebe Löcher, schön mit Schlamm und Matsch gefüllt sind sie wunderbar zur Entspannung. Die Landes- und Kommunalpolitker, das habe ich soweit verstanden, sind auch große Freunde von Löchern und verteidigen die ihren. Denn sie nehmen einfach das Geld, das ihnen der Bund dafür gibt, um Straßen zu reparieren und Asphalt-Löcher zu stopfen, und machen andere Sachen damit. Genaueres kann man in der "Welt-Online" nachlesen.
Link zum Artikel "fast eine Milliarde zweckentfremdet"
Der Rechnungshof stört sich also daran, dass die Politiker in Stadt und Land lieber neue Straßen bauen als alte, wichtige Verkehrsverbindungen instand zu setzen. Kann man das nicht verstehen? Hier gibt es noch ein Sträßchen, das die Pateifreunde im Wahlkreis gerne wollten - das Glas Sekt dazu und ein schönes Pressefoto beim Band durchschneiden; dort werden Brücken durch Unterführungen ersetzt (von Pleiteflughäfen a la Lübeck wollen wir gar nicht reden). Alle freuen sich, und die Wirtschaft verspricht neue glänzende Konjunkturzeiten, weil ja endlich der "Lückenschluß" geschafft ist. Nur der Rechnungshof mosert und die Autofahrer, wenn sie wieder auf den wirklich wichtigen Straßen durchgerüttelt werden. Sie sehen einfach nicht die Schönheit der Löcher!
Und jetzt kommt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Albig ins Spiel. Er will eine Abgabe zum Erhalt der Infrastruktur von den Bürgern kassieren. Heißt das, er möchte zusätzliches Geld, um Löcher stopfen zu können?? Ich meine, er und seinesgleichen verhindern ja bisher erfolgreich durch das Umleiten von Geld, dass Löcher gestopft werden. Wenn sie jetzt mehr Geld bekommen, müssen sie ja noch mehr umleiten, und dann ist der Rechnungshof noch unzufriedener. Begreife einer die Menschen, wenn sie vier Räder haben!