Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler aus Hannover hat jetzt Antworten zu seiner Anfrage zum Bundesverkehrswegeplan erhalten. Ein Ergebnis ist herauszulesen: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der A39 ist in den letzten Jahren deutlich gesunken: von 2,1 auf 1,8. Der aktuelle Kostenstand für die geplante A39 wird vom Bundverkehrsministerium mit 1,352 Milliarden Euro angegeben. Bei der Novelle des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2016 wurden die geplanten Kosten für die A39 noch mit einem Betrag von 1,083 Milliarden angegeben.
Dazu Julia Verlinden, grüne Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg: „Die A 39 ist ein Paradebeispiel dafür, was im Bundesverkehrsministerium unter CSU-Führung grundsätzlich falsch läuft. Von Anfang an wurden die Kosten künstlich niedrig und der vermeintliche Nutzen hochgerechnet. Nur so schaffte es dieses sinnlose Prestigeprojekt überhaupt in den Bundesverkehrswegeplan. Innerhalb weniger Jahre sind die Kosten durch die Decke geschossen.“
Heiner Scholing, Kreisvorsitzender der Grünen im Landkreis Uelzen, ergänzt: „Wer an den Planungen zur A39 festhält betreibt eine Verkehrspolitik von vorgestern. Viel zu teuer, zu viel zerstörte Umwelt, zu wenig Nutzen.“
Zu zeitlichen Planungen führt das Verkehrsministerium aus, dass eine Einschätzung zur Dauer des Verfahrens insbesondere vor dem Hintergrund möglicher Klagen konkret nicht möglich sei. Heiner Scholing holt eine Titelseite aus der AZ vom 25. Juni 2012 hervor. Der Titel lautet: A 39 wird im Sommer 2013 gebaut. Dazu Scholing: „Es wird höchste Zeit, dass die Politik sich von diesen Planungen endlich verabschiedet. Die falschen Versprechungen zu Sinn und Zweck dieser Autobahn nerven.“
Markus Jordan, grüner Bundestagskandidat für die betroffenen Landkreise Celle und Uelzen, schließt sich den Forderungen der grünen Bundestagsfraktion auf sofortigen Stopp der Planungen an. „Wir brauchen ein Moratorium beim Autobahnbau, dafür Investitionen in das Schienennetz, in den Ausbau des Fahrradverkehrs und in die Infrastruktur der E Mobilität. Viel Geld in sinnlose Projekte zu stecken, können wir uns nicht mehr leisten.“