Pressemitteilung des Dachverbandes Keine A39.Keine A39

Diese entlarvt, das ein von der IHK genanntes Gutachten zur Wirkung von Autobahnneubauten auf die Besucherzahlen in Kurorten gar nicht existiert:

 

Kurzfassung:
Die Behauptung der Autobahnbefürworter, Bad Bevensen brauche die Autobahn, um zu wachsen, wird von der aktuellen Entwicklung der Gästezahlen klar widerlegt. Im ersten Quartal 2014 stiegen die Gästezahlen in der Kurstadt um 15 Prozent. Der Gästeboom in Bad Bevensen steht in krassem Widerspruch zu der These der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, die Kurorten ohne Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe Stagnation vorhersagt. Seine These stützt Hauptgeschäftsführer Zeinert auf eine „Kurzanalyse". Auf Nachfrage kann die IHK aber keine Studien oder Berechnungsgrundlagen nennen. Sie verweist lediglich auf ein Argumentationspapier, das in ihrem Auftrag erstellt wurde. Bad Bevensen braucht offenbar die Autobahn A39 nicht, um für Gäste attraktiv zu sein. Dagegen können Lärm und Landschaftszerschneidung Kurgäste abschrecken. Dies merkt auch das Argumentationspapier der IHK an.

Langfassung:
Die Behauptung der Autobahnbefürworter, Bad Bevensen brauche die Autobahn, um zu wachsen, wird von der aktuellen Entwicklung der Gästezahlen klar widerlegt. Im ersten Quartal 2014 stiegen die Gästezahlen in der Kurstadt um 15 Prozent. Der Zuwachs ist stark, auch wenn es in der Kurstadt noch Streit um die genauen Zahlen gibt. So würde die Erfolgsmeldung kleiner ausfallen, wenn die Bildungseinrichtungen unberücksichtigt blieben, und größer, wenn das Parkhotel bereits wieder in Betrieb wäre. Unterm Strich bleibt die Tatsache, dass für eine Kurstadt die Autobahn nicht der entscheidende Faktor ist. Bad Bevensen legt zu, weil sich die Stadt modernisiert und auf den Trend zum Kurzurlaub einstellt.
Der Gästeboom in Bad Bevensen steht in krassem Widerspruch zu der These der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, die Kurorten ohne Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe Stagnation vorhersagt. Seine These stützt Hauptgeschäftsführer Zeinert auf eine „Kurzanalyse". Auf Nachfrage kann die IHK aber weder eine solche „Kurzanalyse" noch andere Studien zum Thema oder sonstige Berechnungsgrundlagen nennen. Sie verweist lediglich auf das Papier der Schweizer Beratungsgesellschaft progtrans, die eine „Gutachten" genannte Argumentationshilfe für die IHK zusammengestellt hat. Die Autoren verweisen in dem Papier aber ausdrücklich darauf, dass sie selbst keine eigenen Untersuchungen angestellt haben. So sucht man auch in den 12-Zeilen-Abschnitt zu den Kurstädten vergebens nach Zahlen und Belegen für die Behauptung, dass Kurorte auf Autobahnen angewiesen seien. Man findet lediglich den Verweis auf eine „überschlägige Berechnung". Den Autoren ist offenbar klar, auf welch wackligem Grund ihre These steht. Denn sie fügen hinzu, dass eine zu geringe Entfernung von einer Autobahn die Nachfrage in Kurorten sinken lassen kann, weil Urlauber weder Lärm noch Landschaftszerschneidung schätzen. Dieser Hinweis fehlt in der Pressemeldung der IHK. Wohl nicht ohne Grund, denn für die Kurstadt Bad Bevensen ist genau das das große Problem der geplanten A39. Der Verkehr, der dann durch die Stadt fließen würde, könnte sogar ihren Status als Luftkurort gefährden.

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