A39 wird nicht verlängert
Neue niedersächsische Landesregierung sieht für Trasse Richtung OWL »keinen Spielraum«
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In NRW sollte die Autobahn 39 von Salzgitter bis zur A 44 nach OWL weitergeführt werden, alternativ bis zur A 33 bei Paderborn.

Von Bernd Bexte
Detmold (WB). Aus den Plänen einer verlängerten Autobahn 39 von Salzgitter über Holzminden bis nach OWL wird nichts. Das hat der neue niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies mitgeteilt.
Die alte schwarz-gelbe Landesregierung in Hannover hatte das Vorhaben ins Gespräch gebracht und mit 240 weiteren Vorschlägen vorsorglich auf eine Wunschliste für den Bundesverkehrswegeplan 2015 bis 2030 gesetzt.

Der Detmolder Regionalrat, die politische Vertretung bei der Bezirksregierung, hatte im Dezember mit dem Stimmen von CDU, SPD und FDP das Land aufgefordert, die A 39-Südtrasse auf NRW-Gebiet über Höxter bis zur A 44 zwischen Paderborn und Warburg oder alternativ zur A 33 bei Paderborn in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Die 150-Kilometer-Strecke sei ein entscheidender Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Wirtschaftsförderung, hieß es damals.

Nach der Landtagswahl am 20. Januar hatte Rot-Grün die Regierung in Niedersachsen übernommen. Der FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat aus Porta Westfalica, zugleich Vorsitzender der Verkehrskommission des Regionalrates, hatte jetzt beim neuen niedersächsischen Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) nach dem Stand der Planungen nachgefragt und auf die Bedeutung des Projektes für OWL hingewiesen.

Die Antwort aus Hannover ist eindeutig: »Das für Niedersachsen vorgesehene Bundesfernstraßenbudget ist schon jetzt deutlich zu gering. Ich bitte um Ihr Verständnis dafür, dass sich für die niedersächsische Landesregierung für die Anmeldung neuer Autobahn-Großprojekte im Zuge der Vorbereitung der Bundesverkehrswegeplanung gegenwärtig kein Spielraum ergibt«, heißt es in dem Schreiben.

 

 EberheartDa muß unser Eberheart doch glatt grunzen: Angeblich ist die A 39 doch soooooo wichtig für die Region. Doch nun stellt die niedersächsische Regierung fest, dass kein Geld da ist, und läßt die Pläne für das Teilstück fallen. Bitte, bitte, liebe SPDler, nehmt Euch doch selbst einfach einmal ernst - auch wenn es schwerfällt. Hört auf Eure Argumente und nehmt Abschied von dem überflüssigen und schädlichen Projekt A 39 auch zwischen Lüneburg und Uelzen. Das wäre nur konsequent. Eberheart, die Umwelt und die Zweibeiner, die in der Nähe der geplanten Trasse wohnen, würden es Euch danken - ach ja, und natürlich Euer grüner Koalitionspartner. Gute Stimmung am Tisch ist viel wert, sagt immer meine kluge Sau.

 

 

 

Bereits im März hatte Lies weitere Autobahnplanungen von der Zustimmung der Grünen abhängig gemacht und von der A 39 Richtung Paderborn Abstand genommen.

Abruszat hält die Entscheidung für falsch. »Diese Trasse wäre für ganz OWL wichtig, auch als Entlastung der A 2.« Er will das Thema auf die Tagesordnung der Verkehrskommission des Regionalrates am 12. Juni setzen. Mit einer Initiative aus NRW rechnet er nicht. »Die Autobahn würde dann ja im Niemandsland enden.« Das NRW-Verkehrsministerium teilte gestern mit, man befinde sich »noch in der Meinungsfindung«. 

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