Argumente passen auch auf die A 39

Eckehard Niemann aus Varendorf schreibt zum Bericht „Doppelstöckig nach Süden“ über die sogenannte Breimeier-Variante der Y-Trasse (AZ vom 28. Januar 2015):


Bahn-Experte Dr. Rudolf Breimeier stellte seine Alternative zur Y-Trasse in Bienenbüttel vor – und AZ-Leser Eckehard Niemann meint, dass diese nicht losgelöst von der A 39-Planung betrachtet werden dürfe.

Sehr berechtigt ist die öffentliche Aufmerksamkeit für den Vorschlag des ehemaligen Bahnplaners Dr. Breimeier, die Seehäfen-Hinterlandverkehre nicht durch das ohnehin überlastete Bahndreieck Hamburg-Bremen-Hannover zu führen, sondern sie auf den ausbaufähigen Bahn-Ostkorridor zu leiten. Das hat dieser Vorschlag mit dem möglichen Ausbau der Amerikalinie gemeinsam, deshalb sollte diese „Breimeier-Variante“ auch mit im anstehenden „Dialogprozess Schiene Nord“ des Landes auf Vor- und Nachteile abgeklopft werden.

 

Sehr bedenkenswert sind aber auch die fundierten Aussagen von Herrn Dr. Breimeier über die Überflüssigkeit einer A 39: Wenn für die in Hamburg angelandeten Container im Hamburger Hafen absolut kein Platz mehr zum Sortieren und Verteilen ist, dann machen Pläne des Hafens Sinn, diese Container zunächst unsortiert per Bahn auf ausgelagerte Verteilstationen, zum Beispiel in Wittenberg oder Lehrte, zu transportieren. Genau diese Lösung, so Dr. Breimeier, würde die A 39 zusätzlich überflüssig machen, und das auf eine umweltschonende, wirtschaftliche und verkehrsgünstige Weise.

Sehr beeindruckend die Vergleichszahlen Dr. Breimeiers zwischen Eisenbahn und Lkw: Die Bahn transportiert mit viel weniger Flächenverbrauch, Energieaufwand, Emissionen und externen Kosten, und dies auch noch betriebswirtschaftlich günstiger. Wer sich also zu Recht gegen die unsinnige Durchschneidung unserer Landschaften durch Bahn-Neubautrassen wendet, der könnte sich leicht unglaubwürdig machen, wenn er dieses stimmige Argument nicht auch gegen die unsinnige A 39 mit ihrem schlechten Nutzen-Kosten-Verhältnis anwenden würde…

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