VW will die Autobahn, behaupten immer wieder die Befürworter der A 39. Dabei übersehen sie gern, dass Unternehmen oft einfach die wirtschaftlichste Lösung für ihre Transporte suchen und das ist keineswegs immer die Straße, wie der nachstehende Artikel einmal mehr zeigt:
Wolfsburger Nachrichten
26. 9. 2013 (in der gedruckten Ausgabe)
VW setzt auf Ausbau der Wasserstraßen
Hafen könnte profitieren.
Von Thomas Kruse
Seit gut einem Jahr ist das multimodale Logistikzentrum von VW in Fallersleben in Betrieb. Seit einigen Wochen werden auch im neuen Hafen direkt gegenüber Container auf Binnenschiffe verladen. Derzeit sind es 35 Container, die wöchentlich an Bord genommen werden. Sie sind mit Teilen für die VW-Werke in Übersee gefüllt und schippern in zwei Tagen von Fallersleben aus Richtung Hamburger Hafen. Doch da gibt es ein Problem.
Volkswagen würde gerne noch viel mehr Container über Mittelland- und Elbeseitenkanal transportieren, um die vielbefahrenen Straßen zu entlasten. Zudem schneiden Binnenschiffe in der Kohlendioxid-Bilanz laut Volkswagen um die Hälfte besser ab als Lastwagen. Die künftige Auslastung des Hafens an der Westrampe hänge aber ganz entscheidend vom zügigen Ausbau der Wasserstraßen-Infrastruktur ab, betont Projektleiter Hans-Joachim Huwe vom Hafenbetreiber Güterverkehrs-Entwicklungsgesellschaft.
Auch für Jürgen Hildebrand, den Verkehrsexperten des VW-Betriebsrates, steht deshalb eine Forderung im Raum. Damit Schiffe mit 135 Metern Länge einfahren können, muss eine neue Schleuse in Scharnebeck gebaut werden. Die Planungsmittel seien bereits freigegeben. „Für den Containerhafen in Fallersleben ergäben sich dadurch völlig neue Perspektiven“, betont Hildebrand in der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen!“. Auch Transporte nach Bremerhaven rechnen sich derzeit noch nicht, weil die Schleuse in Minden zu klein ist.