Kommentar Hohnstorf 2011: Und wie immer beschwichtigt die Verwaltung "Bloß nicht im Vorwege hochkochen". Wendet sich aber der Bürger zu spät an die Verwaltung, dann ist es bereits zu spät. Auch so kann man versuchen ungeliebte Projekte durchzusetzen. Wir empfehlen: Je früher man seine Bedenken anmeldet, umso eher können Politik und Verwaltung diese in die Planungen einbeziehen.

 

Bei Ehra soll Sand für den A-39-Bau gewonnen werden

Ehra-Lessien Die Bürger befürchten Belästigungen durch Dreck und Lärm.

Hier will eine Hamburger Firma Sand für den Fortbau der A39 entnehmen.
Hier will eine Hamburger Firma Sand für den Fortbau der A39 entnehmen.
 
 

250 Meter nördlich von Ehra soll Sand für den A-39-Bau gewonnen werde: Der Zweckraumverband Großraum Braunschweig prüft den Antrag eines Hamburger Unternehmens, das auf einer Fläche von fast 15 Hektar über einen Zeitraum von fünf Jahren fast eine Million Kubikmeter aus dem Boden holen will.

Die lokalen Vertreter der Bürgerinitiative gegen die A39 glauben: „Mit der Ruhe im Ort ist es dann vorbei.“ Das sagt etwa Aktivistin Anne-Kathrin Schulze. Von durchschnittlich 150 Lkw-Fahrten pro Tag geht das Unternehmen in seinem Antrag aus. Schulze: „Das bringt nur Dreck und Lärm.“

Durch den Abbau und Abtransport auf den bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen könne Staub entstehen, konstatiert der Großraumverband. Genauso wie der erwartete Lärm sollen die Belastungen jedoch innerhalb der Grenzwerte liegen, Schutzwälle die Immissionen mindern. Nach Abschluss der Entnahme soll das Gelände letztlich wieder „naturnah“ hergestellt werden.

Wo genau die Lastwagen verkehren sollen, ist noch unklar: Ob durch den Ort oder schon auf der geplanten Trasse der zu verlegenden B248, die direkt an das Kiesabbaugebiet angrenzen würde.

Das betont Peter Albrecht, stellvertretender Bürgermeister des Ortes. Er plädiert dafür, das Thema nicht schon im Voraus „hochzukochen.“ „Die Planung steht noch ganz am Anfang“, erklärt er. Der Gemeinde lägen erst wenige konkrete Informationen vor.

Das soll sich am kommenden Dienstag bei einem ersten Treffen der Träger öffentlicher Belange ändern – dazu gehören etwa auch Vertreter von Umweltschutzverbänden. Eine Bürgeranhörung und die Stellungnahme der Gemeinde würden laut Albrecht erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Das Thema wird auch auf der Ratssitzung in Ehra-Lessien auftauchen. Die findet am Tag nach dem Treffen statt: Am Mittwoch, 17. April, von 19 Uhr an im Heidekrug.

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