Der geplante Bau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg wird laut Raumordnungsverfahren „Raumordnungsverfahren mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung für die Bundesautobahn A 39 Wolfsburg – Lüneburg und den niedersächsischen Teil der Bundesstraße B 190 n" selbst bei der als am günstigsten angesehenen Vorzugstrasse 647 ha Flächen verbrauchen. Ausgleichsflächen, nicht mehr nutzbare Kleinflächen, Flächen für Abwassermaßnahmen sind in diesen Verbrauch noch nicht integriert. D.h. der Flächenverbrauch wird tatsächlich noch weit höher liegen, kann aber wegen der noch nicht endgültig geplanten Abschnitte 2-7 nicht genau angegeben werden.
Daraus ergibt sich folgende Problematik:
- Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung den Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf 30 ha pro Tag reduzieren. Der Nachhaltigkeitsrat fordert darüber hinaus, bis 2050 die Inanspruchnahme neuer Flächenauf Null zu reduzieren (Quelle Umweltbundesamt). Bleibt es beim derzeitigen Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen von 87 Hektar pro Tag (Durchschnitt der Jahre 2007-2010), ist eine Erreichung des für 2020 geplanten Wertes von 30 ha pro Tag unrealistisch.
- Durch den geplanten Netzausbau in den kommenden Jahren wird zusätzlich Fläche verbraucht werden.
- Durch den demographischen Wandel wird unsere Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten deutlich schrumpfen. Bundesweite Investitionen, z.B. der Straßenbau, sollten an den demografischen Wandel angepasst werden. Das Verkehrsministerium geht nach wie vor von einem 16- prozentigen Wachstum des Verkehrsaufkommens auf. Experten zufolge ist mit dem demographischen Wandel mit einem massiven Rückgang der Kilometerleistung zu rechnen. Demgegenüber stehen Kosten für die geplante A 39 von geschätzt 1,1 Mrd. Euro.
Grundlagen für diese Ausführungen sind:
Veröffentlichungen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf www.strassenbau.niedersachsen.de:
Nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung
Veröffentlichung des Statistischen Bundesamts zur Flächennutzung (www.destatis.de)
Agrarpolitischer Bericht der Bundesregierung 2012
Netzentwicklungsplan Strom 2012
EEG-Gesetz
Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier „Demographischer Wandel"
Daraus ergibt sich:
Der Bau der geplanten A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg steht in krassem Gegensatz zu den Zielen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie in Bezug auf den Flächenverbrauch. Insbesondere wenn der zusätzlicher Verbrauch von Flächen im Zuge des Netzausbaus berücksichtigt wird.
Der Bau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg trägt nicht dem demographischen Wandel und den daraus von Fachleuten abgeleiteten Verkehrsprognosen Rechnung. In Verbindung mit geschätzten Kosten von 1,1 Mrd. Euro für den Bau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg und einen Nutzen-Kosten Verhältnis von 1,9 sind die Investitionen für den Bau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg nicht zu rechtfertigen. Wie Fachleute schon heute fordern, sollte eine Summe von 1,1 Mrd. Euro so investiert werden, dass sie der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung trägt.