Die A39 soll von Lüneburg nach Wolfsburg auch durch das Gemeindegebiet von Bienenbüttel gebaut werden. Die Bürgerinitiative „Hohnstorf 2011“ ist ein Teil des Widerstandes gegen diesen ökologischen und ökonomischen Irrsinn.
Gemeinsam mit dem Dachverband „KEINE! A39“ und »benachbarten« Bürgerinitiativen, Einzelpersonen und Verbänden kämpfen wir für Verkehr mit Sinn und Verstand.
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Nichts hält sich hartnäckiger als Aberglauben. Dazu gehört die feste Überzeugung der Autobahnbefürworter, dass mit der 4-spurigen Straße alles besser werde. Die Autobahn bringe Wirtschaftskraft in die Region, so das Dogma. Der Hinweis, dass dies seit den 80er Jahren nicht mehr der Fall ist, wird ungläubig ignoriert.
Doch man soll die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch in der Debatte um Nutzen und Kosten von Autobahnen irgendwann einmal die Vernunft eine Chance bekommt. Gleich 2 aktuelle Gutachten rütteln an den Glaubenssätzen der Autobahngemeinde.
1. Die Untersuchung des verkehrswissenschafltichen Instituts der Universität Erfurt. Sie hat den Effekt neu gebauter Autobahnen mit den Prognosen der Autobahnplaner verglichen. Fazit: Ein Zusammenhang von Autobahnbau und Wirtschaftswachstum ist nicht nachweisbar. Hier geht es zur Studie.
2. Eine Untersuchung, auf die die "Wirtschaftswoche" hinweist. Sie überprüft im Auftrag der Grünen die "Angemessenheit und Wirkung" der aktuellen Straßenplanung in Deutschland. Besonders interessant sind die Aussagen über die Fehlplanungen von Autobahnen, die parallel zu Bundesstraßen verlaufen, sowie die Ausführungen über den Nutzen eines 2+1-Ausbaus von Bundesstraßen anstelle von Autobahnneubauten. Die Studie findet sich hier.
Ist denn im Wahlkampf alles erlaubt? Zum wiederholten Mal äußert sich Jörg Hillmer zur geplanten A 39 und den diesbezüglichen Beschlüssen der Landesregierung, und zum wiederholten Mal verdreht er dabei die Tatsachen. Ich möchte wenigstens seine gröbsten Unwahrheiten korrigieren:
1. Es steht, anders als Herr Hillmer behauptet, keineswegs fest, dass die A 39 im "vordringlichen Bedarf" des neuen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) bleibt. Darüber befindet die Bundesregierung erst im kommenden Jahr – nach einer erneuten Wirtschaftlichkeitsprüfung sämtlicher noch nicht im Bau befindlichen Verkehrsprojekte.
2. Es ist nicht wahr, dass die neue Landesregierung lediglich zweispurige Ortsumfahrungen entlang der B 4 für den BVWP angemeldet hat. In der Anmeldung, nachzulesen auf der Homepage des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums, heißt es zur B 4 ausdrücklich: "Ausbau mit OU (Ortsumfahrungen) und 2+1-Abschnitten". Hillmers Behauptung, die Anmeldung zweispuriger Ortsumfahrungen entlang der B 4 bedeute einen partiellen "Rückbau" der heutigen B 4, ist daher ein demagogischer Unfug. Dass der 2+1-Ausbau der B 4 nicht als gesondertes Projekt in der Anmeldeliste auftaucht, hat rein formale Gründe: Ein solcher Ausbau wird baurechtlich nicht zu den Neubauten, sondern zu den Erhaltungsinvestitionen gerechnet, die in der Anmeldeliste nicht aufgeführt werden.
3. Einen Vergleich der positiven wie der negativen Auswirkungen der geplanten A 39 mit den Auswirkungen eines B-4-Ausbaus hat es, anders als Hillmer suggeriert, nie gegeben. 2006 hat die Straßenbaubehörde im Zuge der Prüfung zahlreicher Varianten eines möglichen A-39-Trassenverlaufs lediglich einen Autobahnneubau auf der Trasse der B 4 miterwogen und verworfen. Heute dagegen geht es nicht um die Abwägung verschiedener Verläufe einer Autobahntrasse, sondern um einen realistischen Vergleich zwischen den Kosten und dem Nutzen eines Autobahnneubaus und einem Ausbau der B 4 samt Ortsumfahrungen. Auch das steht unmißverständlich in der Anmeldung der Landesregierung zum BVWP: "Anmeldung (der OU mit 2+1-Abschnitten entlang der B 4) als Alternative zu: A 39 AS Lüneburg-Nord – AS Weyhausen (Gesamtprojekt)". Da sich die Kostenschätzungen der Straßenbaubehörde für die A 39 schon während der Planungsphase auf 1,1 Milliarden Euro nahezu verdreifacht haben und ihr offizielles Nutzen-Kosten-Verhältnis bereits heute nur noch miserable 1,9 beträgt, sind die Chancen einer Realisierung dieser Autobahn damit abermals drastisch gesunken – vorausgesetzt natürlich, der nun zugesagte Alternativenvergleich wird ohne Tricksereien durchgeführt.
Wer endlich seinen Kaffee oder Tee mit Stil schlürfen, und dabei noch gleich seine Meinung zur A39 zum Ausdruck bringen möchte, der kommt an ihnen nicht vorbei:
Die limitierte Eberheart-Tasse ist da!
DIe Tassen können erstmals bei unserem BI-Treffen am kommenden Montag (17. Juni) gegen eine Spende von nur 6 Euro erstanden werden. Ein Muß für jeden A39-Kritiker!