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Volksstimme:
Professor zerpflückt Gutachten zur B190n
Mit einer Resultion gegen den Neubau der B190n ab Pretzier wollen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) Westliche Altmark an politische Verantwortungsträger wenden. Das ist das Ergebnis eines Forums am Dienstagabend.
Salzwedel l Erfreut blickten Werner von dem Knesebeck und seine Mitstreiter am Dienstagabend auf die zahlreich erschienene Zuhörerschaft. Die BI westliche Altmark hatte zu einem Forum eingeladen. Thema war das Gutachten der Straßenbauverwaltungen Niedersachsens und Sachsen-Anhalts zum geplanten Neubau der B190n südlich von Salzwedel - die geplante Querspange für die noch zu bauenden Autobahnen39 und 14. Gegen diese Variante des sogenannten Hosenträgers kämpft die BI und befürwortet stattdessen einen Ausbau der vorhandenen Trasse der B71 mit Ortsumfahrungen und Überholspuren sowie einer Anbindung von der vorhandenen B190 ab Pretzier.
Das Gutachten, das einen Neubau südlich um Salzwedel als bessere Variante ausweist, wurde vom Verkehrsexperten Professor Peter Pez von der Universität Lüneburg in fast allen Punkten widerlegt. Werner von dem Knesebeck hatte zu Beginn von einem Gefälligkeitsgutachten gesprochen, was der Professor bestätigte. "Das Gutachten hat massive Mängel", sagte er und bedauerte das "Verhalten der Gutachterzunft". Diese müssten wirtschaftlich arbeiten. "Und deshalb wird in vielen Fällen kein Gutachten in Auftrag gegeben, sondern ein Ergebnis", so der Verkehrsplaner.
Politiker wiederholten seit Jahrzehnten "gebetsmühlenartig", dass sich mit dem Neubau von Autobahnen Wirtschaft ansiedele. "Dabei haben zig Studien belegt, dass es gerade in peripheren Räumen keine Effekte gibt", erklärte Pez. Andere Einflüsse seien wesentlich wirksamer. Es gebe einige Ausnahmen an Auffahrten von Autobahnen, die große Städte meist mit Häfen verbinden. Dann kämen aber auch andere positive Standortfaktoren für die Unternehmen hinzu. Davon sei weder bei der A39 noch bei der A14 auszugehen. Pez: "Und wenn sich an Autobahnen schon nichts ansiedelt, dann erst recht nicht an Bundesstraßen. Von der B190n haben sie dahingehend nichts zu erwarten."
Er verdeutlichte, dass die X-Variante des Autobahnbaus durch die Altmark, mit einem Kreuz bei Salzwedel, aus verkehrstechnischer Sicht wesentlich günstiger gewesen wäre. Die großen Städte wie Magdeburg, Wolfsburg, Hamburg und Schwerin, als so genannte Quell- und Zielgebiete, wären besser verbunden worden. Nachdem die H-Variante nun umgesetzt werden soll, sei die Querspange eigentlich unnötig. Das zu erwartende Verkehrsaufkommen sei viel zu gering. Aus Sicht des Professors, ist der Bau beider Autobahnen in Frage zu stellen, weil die jeweiligen Ziele auch auf anderen Strecken problemlos zu erreichen seien. "Die A39 ist nur eine Entlastungsstrecke für die A7, was mit einem sechsspurigen Ausbau auch zu lösen ist", sagte er. Die Nordverlängerung der A14 sei ebenso in Frage zustellen. Deutschland habe mit das dichteste und qualitativ hochwertigste Straßennetz auf der ganzen Welt. "Neubauten verbessern nicht mehr die Erreichbarkeit des Reiseziels und die Qualität", betonte er.
Er verwies darauf, dass bei einem Neubau der B190n wesentlich mehr wertvolle Naturräume zerschnitten würden als bei einem Ausbau der B71. Es würde in erheblichem Maß Ackerland beansprucht, da Zufahrten und Anbindungsstraßen neu entstehen müssten. Auf der anderen Trassenführung sei das nicht erforderlich, weil schon vorhanden. Auch den im Gutachten angeführten Nachteil, die B71 durchschneide das Grüne Band, konnte Pez nicht gelten lassen: "Der Schnitt ist bereits da, und man muss ja nicht gerade in diesem sensiblen Bereich eine Überholsspur bauen." Über diese und viele weitere Kritikpunkte ist ausgiebig diskutiert worden. Sie sollen in einer Resolution zusammengefasst werden.
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Monitor ARD
Nr. 646 vom 11.04.2013
Autobahnen auf Pump:
Die teuren Rechentricks von Verkehrsminister Ramsauer
Bericht: Stephan Stuchlik, Swantje Hirsch
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Kommentar Hohnstorf 2011: Und wie immer beschwichtigt die Verwaltung "Bloß nicht im Vorwege hochkochen". Wendet sich aber der Bürger zu spät an die Verwaltung, dann ist es bereits zu spät. Auch so kann man versuchen ungeliebte Projekte durchzusetzen. Wir empfehlen: Je früher man seine Bedenken anmeldet, umso eher können Politik und Verwaltung diese in die Planungen einbeziehen.
Bei Ehra soll Sand für den A-39-Bau gewonnen werden
Ehra-Lessien Die Bürger befürchten Belästigungen durch Dreck und Lärm.
250 Meter nördlich von Ehra soll Sand für den A-39-Bau gewonnen werde: Der Zweckraumverband Großraum Braunschweig prüft den Antrag eines Hamburger Unternehmens, das auf einer Fläche von fast 15 Hektar über einen Zeitraum von fünf Jahren fast eine Million Kubikmeter aus dem Boden holen will.
Die lokalen Vertreter der Bürgerinitiative gegen die A39 glauben: „Mit der Ruhe im Ort ist es dann vorbei.“ Das sagt etwa Aktivistin Anne-Kathrin Schulze. Von durchschnittlich 150 Lkw-Fahrten pro Tag geht das Unternehmen in seinem Antrag aus. Schulze: „Das bringt nur Dreck und Lärm.“
Durch den Abbau und Abtransport auf den bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen könne Staub entstehen, konstatiert der Großraumverband. Genauso wie der erwartete Lärm sollen die Belastungen jedoch innerhalb der Grenzwerte liegen, Schutzwälle die Immissionen mindern. Nach Abschluss der Entnahme soll das Gelände letztlich wieder „naturnah“ hergestellt werden.
Wo genau die Lastwagen verkehren sollen, ist noch unklar: Ob durch den Ort oder schon auf der geplanten Trasse der zu verlegenden B248, die direkt an das Kiesabbaugebiet angrenzen würde.
Das betont Peter Albrecht, stellvertretender Bürgermeister des Ortes. Er plädiert dafür, das Thema nicht schon im Voraus „hochzukochen.“ „Die Planung steht noch ganz am Anfang“, erklärt er. Der Gemeinde lägen erst wenige konkrete Informationen vor.
Das soll sich am kommenden Dienstag bei einem ersten Treffen der Träger öffentlicher Belange ändern – dazu gehören etwa auch Vertreter von Umweltschutzverbänden. Eine Bürgeranhörung und die Stellungnahme der Gemeinde würden laut Albrecht erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Das Thema wird auch auf der Ratssitzung in Ehra-Lessien auftauchen. Die findet am Tag nach dem Treffen statt: Am Mittwoch, 17. April, von 19 Uhr an im Heidekrug.