Die A39 soll von Lüneburg nach Wolfsburg auch durch das Gemeindegebiet von Bienenbüttel gebaut werden. Die Bürgerinitiative „Hohnstorf 2011“ ist ein Teil des Widerstandes gegen diesen ökologischen und ökonomischen Irrsinn.
Gemeinsam mit dem Dachverband „KEINE! A39“ und »benachbarten« Bürgerinitiativen, Einzelpersonen und Verbänden kämpfen wir für Verkehr mit Sinn und Verstand.
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Den CDU Neujahrsempfang in Bienenbüttel nutzten die Wulfstorfer Susanne Otter sowie Hans-Otto Gäthje um Ministerpräsident Davic McAllister (CDU) Ihre Kritik an den A39-Planungen mitzuteilen. Sie taten dies stellvertretend für den Verein Unser Wulfstorf e.V. und alle Wulfstorfer Bürger. Unterstützt wurden Sie dabei von der BI Hohnstorf 2011.
Susanne Otter und Hans-Otto Gäthje wiesen auf die vielfältigen Probleme hin, die die A39-Planungen in Wulfstorf hervorrufen. So z.B. die absolute Nähe zur Wohnbebauung, der riesige Flächenverlust und viele weitere Probleme.
Der Ministerpräsident erhielt als kleine Aufmerksamkeit eine Mappe mit Informationsmaterial sowie einen Film zum Vortrag von Prof. Pez "A39 - Fluch oder Segen?" den dieser kürzlich in Bienenbüttel gehalten hat.
Nach der Wahl am Sonntag darf man gespannt sein, was vom Versprechen des Ministerpräsidenten sich der Problematiken anzunehmen, übrigbleibt.
Der Uelzener Stadtrat Bernd Ebeling lud zu einem Diskussionsabend zum Thema A39 und Rastanlagen in das Gasthaus Meyer in Hansted II ein. Hier ist durch das überarbeitete Rastanlagenkonzept der A39 die Betroffenheit deutlich größer geworden.
Deutlich über 100 Interressierte Zuhörer fanden sich ein. Zunächst berichtete die BI Hohnstorf 2011 über die eigenen Erfahrungen mit Rastanlagen- und Autobahnplanungen, sowie den Problemen die auch nach der Verlegung der Rastanlage durch die Straßenbaubehörde weiter bestehen. Immer noch werden Landwirte nicht ausreichend entschädigt, immer noch werfen die Parallellage zum Kanal oder vorhandene Beregnungsanlagen ungelöste Probleme auf.
Im Anschluss daran referierte Prof. Dr. Peter Pez (Leuphana Universität der Stadt Lüneburg) über die Planungen aus wirtschaftsgeographischer Sicht. Die Kernaussagen waren: Aufgrund des bereits vorhandenen engen Straßennetzes bringen Autobahnen allein nicht den erhofften wirtschaftlichen Aufschwung. Dies mag vor einigen Jahrzehnten noch der Fall gewesen sein, heute jedoch nicht mehr. Die gewünschten Verkehrsentlastungen ergeben sich, unter anderem aus dem gleichen Grund, ebenfalls nicht mehr.
An die Vorträge schloss sich eine angeregte Diskussionsrunde an, in der interressierte Bürger Antworten auf ihre Fragen bekamen.
Claus Dieter Reese, Mitglied von Pro A39 e.V. und aktives CDU Mitglied, hat sich einmal mehr zum Sprecher des Vereins selbsternannt, und in der AZ einen Leserbrief veröffentlicht. Die genannten Argumente entbehren jeglicher Substanz, haltbare Nachweise bleibt Reese komplett schuldig.
Der Brief hat natürlich einige Reaktionen ausgelöst, die wir hier beginnend mit dem jüngsten Beitrag wiedergeben.
Ob Herr Reese, bzw. Pro A39 e.V. das Angebot zum Austausch (siehe Beitrag von Uwe Krieg) annehmen, bleibt mehr als fraglich.
Es ist das gute Recht der AZ, Leserbriefe nach ihrem Gutdünken zu kürzen. Das ist auch bei meiner Zuschrift geschehen. Bedauerlich finde ich jedoch, dass diese gekürzte Fassung auch in der Online- Ausgabe erscheint, zumal mir die fehlenden Anteile wichtig sind und keinen anstößigen Inhalt, in welcher Weise auch immer, aufweisen. Ich gehe davon aus, dass hier ein Versehen vorliegt und nicht die Absicht einer Zensur. Meineweiteren Gedanken möchte ich hier deshalb noch als ergänzenden Kommentar nachreichen. Es ist mein Wunsch, wie gesagt, Herrn Reeses Argumente Pro-A-39 mit Angabe der wissenschaftlichen Untersuchungen, die ja angeblich vorliegen, kennenzulernen. Herrn Reese seinerseits möchte ich bitten, sich ernsthaft mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen. Um sie kennen zu lernen,habe ich ihn auf die Internetadresse http://www.youtube.com/user/hohnstorf2011 verwiesen, wo die Aufzeichnung eines Vortrages von Herrn Professor Pez zu finden ist, den er vor einem Monat in Bienenbüttel gehalten hat. Wir würden dann gern mit Herrn Reese (und weiteren Befürwortern einer A 39) ins Gespräch kommen, um nicht nur in Form solcher Leserbriefe zu diskutieren. Nach den Turbulenzen um Stuttgart 21 hörten wir viele Schwüre, die Bürger sollten in die Planung von Großprojekten einbezogen werden. Im Dunstkreis der A39 ist davon noch nichts zu spüren. Wir dürfen lediglich bei Informationsveranstaltungen zur Kenntnis nehmen, was die Planer für uns festgelegt haben. Meine Aufforderung geht an Herrn Reese, doch einemAnfang zu einem Meinungsaustausch zuzustimmen! Wir sind ja nicht die Träumer, die meinen, „Güterverkehr und Logistik funktionieren mit dem Rad“, wie Herr Ferlemann, umuns Gegner einer Autobahn abzuqualifizieren, bemerkte. Wir fordern eine ausreichende Infrastruktur für die Erfordernisse des Verkehrs, ohne eine Autobahn, aber mit einem dreispurigen Ausbau der B4 (2+1 – Lösung) und Ortsumgehungen. Manchmal soll man tatsächlich beim Austausch von Argumenten neue Erkenntnisse gewinnen. Wenn man dabei die besseren Argumente auf der anderen Seite sieht und vielleicht sogar seine Meinung revidieren kann, vielleicht sogar eine gemeinsame Lösung finden kann, zeugt das von Größe. Das gilt übrigens für beide Seiten! Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Argumentativ ist die A 39 nicht zu rechtfertigen, sei es aus Sicht des prognostizierten Verkehrsaufkommens, der Umwelt- und Naturbelastung, der wirtschaftlichen Entwicklung, der Sicherung von Arbeitsplätzen, der Hinterlandanbindung der Seehäfen oder der Kostenbelastung der öffentlichen Haushalte. Für alle diese Ziele gibt es bessere Lösungen.
Das weiß auch Herr Reese. Trotzdem schreibt er, gibt es zum Bau der A 39 keine Alternative. Will Herr Reese uns Sand in die Augen streuen?
Herr Reese weiß auch, dass die Anwohner von Melbeck, Jelmstorf, Tätendorf, Meine, … 70 bis 80 Prozent ihres heutigen Verkehrsaufkommens trotz Autobahn behalten werden. (Aussage des ehemaligen Landeswirtschaftsministers Walter Hirche).
Dennoch behauptet Herr Reese, würde die Lebensqualität dieser Anwohner durch die Autobahn steigen. Dass im Gegenzug die Lebensqualität anderer Anwohner durch die Autobahn (etwa durch Rastplätze, egal wo sie gebaut würden) belastet wird, scheint nicht sein Thema zu sein.
Auch Herr Reese weiß, Wirtschaft ist nicht alles, was zum Lebensglück der Menschen beiträgt. Trotzdem scheinen die Forderungen der IHK für ihn ausschlaggebend für eine Autobahn zu sein.
Herr Reese weiß auch, dass bereits heute die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur von den öffentlichen Haushalten kaum finanziert werden kann. Wenn also von der Faktenlage her die A 39 nicht zu rechtfertigen ist und Herr Reese sie trotzdem als alternativlos bezeichnet, müssen wir uns fragen, was motiviert ihn so an der A39 festzuhalten? Wenn Politiker derart agieren, ist äußerste Vorsicht gegenüber ihren Behauptungen angesagt.
Es legt den Verdacht nahe, dass Herr Reese durch den geplanten Bau der Autobahn das Wohlergehen bestimmter Interessengruppen im Auge haben könnte, etwa VW. Lassen wir uns also von Herr Reese nicht Sand in die Augen streuen und den Blick nicht vernebeln. Es gibt Alternativen. Man muss sie nur wollen.
Der „Dauerleserbriefschreiber“ Borvin Wulf scheint Herrn Reese wohl mächtig zu ärgern. Wie ist es sonst zu erklären, dass er sich doch wieder als Sprachrohr der Initiative „Pro A 39“ betätigt, obwohl diese sich im vergangenen Jahr doch einen neuen Sprecher gewählt hat?
Der Vorwurf von Herrn Reese, dass Borvin Wulf wieder einmal Veranstaltungen bewertet, ohne an ihnen teilgenommen zu haben, ist völlig falsch und unberechtigt. Herr Wulf bezieht sich in seinem Leserbrief vom 22. Dezember auf den Besuch von McAllister in Suderburg und nicht auf die Veranstaltung der IHK in Lüneburg – aber das hat Herr Reese wohl nicht so genau gelesen oder lesen wollen. Ganz abgesehen davon, was hat der Besuch oder die Bewertung von Veranstaltungen mit einem wirtschaftsfeindlichen Verhalten zu tun?
Was die inhaltliche Darstellung der IHK-Veranstaltung in Lüneburg betrifft, kann ich keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Äußerungen der beiden Herren erkennen, allerdings sind die daraus gezogenen Folgerungen sehr unterschiedlich.
Dass der Bau von Autobahnen und ähnlichen Großprojekten zunächst immer menschenfeindlich und natur- und umweltschädlich ist, daran dürften heute wohl allgemein keine Zweifel mehr bestehen. Und genau in diesem Punkt ist Borvin Wulf eben anderer Meinung als Herr Reese.
Aufgrund von Untersuchungen über die Auswirkungen eines Autobahnbaus glaubt er eben nicht daran, dass der mögliche Bau der A 39 einen wirtschaftlichen Boom in unserer Region auslöst.
Es ist nur ein anderer Ansatz als der von Herrn Reese, der davon ausgeht, dass die geplante A 39 für die Wirtschaft und uns alle nur Vorteile bringt – nur für die „wenigen hundert Betroffenen“ nicht, aber das ist offenbar ja nicht seine Zielgruppe!
Der Leserbrief fordert geradezu Widerspruch heraus. So ist Herr Reese beispielsweise der Meinung, dass es nur einige wenige hundert Betroffene gibt, sollte die A 39 gebaut werden.
In Wahrheit sind dies neben den Einwohnern der Orte, die die A 39- Trasse tangiert, in hoher Zahl Landwirte und Waldbesitzer, deren Eigentum durch die Autobahntrasse zerschnitten und deren wirtschaftliche Interessen beeinträchtigt werden. Ganz zu schweigen von den vielen freilebenden Tieren.
Es ist vermutlich richtig, dass einige Orte und die Einwohner selbiger vom Durchgangsverkehr und den damit verbundenen Emissionen entlastet werden; der Verkehr wird durch diese Orte aber auch weiterhin fließen. Diese dort „eingesparten“ Emissionen werden aber nur in andere Regionen verlagert, die Zahl der Betroffenen in anderen Bereichen wird also steigen.
Die Wirtschaft Uelzens ist bisher auch ohne Autobahn ausgekommen; Neuansiedlungen namhafter Unternehmen, wie zuletzt Firma Bien, erfolgten ohne Aussicht auf einen baldigen Autobahnanschluss.
Abgesehen davon dürfte die A 39 nicht zu finanzieren sein. Selbst wenn die Kosten nicht in einem Maße steigen wie beim Bau der Elbphilharmonie oder des neuen Hauptstadtflughafens, sind die benötigten Finanzmittel nicht vorhanden.
Ewiggestrige Thesen von Politikern wie Herrn Reese, die ihr Heil in immer mehr Wirtschaftwachstum mit all seinen Nachteilen suchen, sollten sich vielmehr dafür einsetzen, diese Natur zu erhalten, als den Bau der unsinnigen A 39 und damit die unwiederbringliche Zerstörung und Versiegelung der Landschaft zu propagieren. Seine Aussage, die Trasse der A 39 sei weder menschenfeindlich noch natur- und umweltschädlich, spricht für einem erheblichen Realitätsverlust.
Der Umfang dessen, was auf Dauer beeinträchtig oder gar zerstört wird, steht in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen der A 39.
Ich hoffe jedenfalls, das die engagierten Bürgerinitiativen der vom Autobahnbau betroffenen Orte und die Naturschutzverbände den Bau der A 39 möglichst lange aufhalten und im besten Fall ganz verhindern können. Die Zeit arbeitet jedenfalls gegen die A 39.
Sehr geehrter Herr Reese, Dogmen werden als unumstößliche Wahrheiten verkündet und haben für den Verkünder die angenehme Seite, dass sie nicht begründet werden müssen.
Was Sie zum x-ten Male wiederholen, hat durchaus den Rang von Dogmen. Ihre Äußerungen klingen wunderbar und sind wahre Totschlagargumente, die alle Gegenargumente zum Verstummen bringen sollen.
Schließlich die Feststellung: „Der Nordosten ist der größte autobahnfreie Raum Deutschlands“ – (siehe auch die Aussage von Herrn Ferlemann in der AZ vom 9. Januar). Das soll den Wert unserer Region ganz unten ansetzen und muss natürlich schleunigst behoben werden.
Sehr geehrter Herr Reese, das sind alles unbewiesene Behauptungen. Woher beziehen Sie, bitte schön, Ihre Erkenntnisse? Wir würden als Bürgerinitiative „Keine A 39“ gern von Ihnen diese (wissenschaftlich fundierten) Quellen erfahren, damit wir uns damit auseinandersetzen können. Wir können uns auf sorgfältige und umfangreiche wissenschaftliche Studien stützen, etwa von Professor Peter Pez, Leuphana-Universität Lüneburg, einem ausgewiesenen Fachmann.
Ihren Glaubenssatz im letzten Absatz Ihrer Leserzuschrift: „Zum Bau der Autobahn 39 gibt es für unseren Landkreis keine Alternative“ möchten wir erschüttern, indem wir ihm eine fundierte Alternative entgegensetzen.
Zum Leserbrief von Borvin Wulf, „Plädoyer gegen die A 39“, AZ vom 23. Dezember:.
Leider muss man dem Dauerleserbriefschreiber Borvin Wulf wieder einmal den Vorwurf machen, dass er in seinem Leserbrief vom 22. Dezember über Veranstaltungen eine Wertung abgibt, ohne an dieser teilgenommen zu haben. Aber das gehört ja zu seinem wirtschaftsfeindlichen Verhalten gegenüber dem Projekt A 39.
Ich war auf der Veranstaltung der IHK in Lüneburg dabei, als es um die Stellungnahmen seitens des VW-Werkes und der Salzgitter AG ging. Dort wurde klargestellt, dass man an einer besseren Nutzung des ESK interessiert sei, wenn durch den Ausbau des Hebewerkes in Scharnebeck eine zuverlässigere Belieferung möglich sei.
Unabhängig davon spricht sich insbesondere der Vorstand von VW für einen zügigen Ausbau der A 39 aus.
Auf diesen Sachverhalt bezogen sich die Aussagen der CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Otte und Eckhard Pols.
Auch seine Einlassungen über die A 39 zum Besuch von Ministerpräsident David McAllister in Suderburg stimmen nicht. Die Trasse, die übrigens unter Rot/Grün beschlossen wurde, ist weder menschenfeindlich noch natur- und umweltschädlich. Die Anwohner von Bienenbüttel, Jelmstorf, Uelzen, Wieren, Overstedt, Bad Bodenteich, Langenbrügge, alles Orte, die von 7000 bis 14 000 Lkw und Pkw je 24 Stunden durchfahren werden, werden durch den Bau der A 39 von Schadstoffen wie Stickoxid, Ozon, Schwefel, Dioxid, Rußpartikel und Feinstaub entlastet. Ihre Lebensqualität und der Wert ihrer Grundstücke steigen endlich wieder.
Völlig an der Realität vorbei gehen auch die Ansichten von Herrn Borvin Wulf zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der A 39 für unsere Region. Es ist festzustellen, dass sich überall entlang von gebauten Autobahnen die Wirtschaft positiver entwickelt hat, die Durchschnittsverdienste der Bürger höher sind und der Durchschnitt der Wohnbevölkerung jünger ist.
In ihren Forderungen im Namen der 265 000 Mitgliedsunternehmen an die neue Landesregierung der Legislaturperiode 2013-2018 hat die IHK unter anderem insbesondere auch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur aufgeführt. Niedersachsen ist Logistikdrehscheibe und Transitland.
Trifft der bis 2025 prognostizierte Anstieg der Verkehrsleistungen von über 70 Prozent auch nur annähernd zu, wäre es fahrlässig, die drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße nicht zu ertüchtigen.
Zum Thema Naturzerstörung empfehle ich Herrn Wulf, sich einmal die Trassen der zuletzt gebauten Autobahnen in Deutschland anzusehen. Hier sind Naturräume entstanden, die es vorher nie gab.
Zum Bau der Autobahn 39 gibt es für unseren Landkreis keine Alternative. Bei einer hoffentlich schnellen Realisierung stehen den wenigen hundert Betroffenen tausende Bürger gegenüber, die langfristig davon profitieren.