Die A39 soll von Lüneburg nach Wolfsburg auch durch das Gemeindegebiet von Bienenbüttel gebaut werden. Die Bürgerinitiative „Hohnstorf 2011“ ist ein Teil des Widerstandes gegen diesen ökologischen und ökonomischen Irrsinn.
Gemeinsam mit dem Dachverband „KEINE! A39“ und »benachbarten« Bürgerinitiativen, Einzelpersonen und Verbänden kämpfen wir für Verkehr mit Sinn und Verstand.
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Die Ergebnisse eines Tripps der CDU-Kreistagsfraktion in die Hauptstadt in Sachen A 39
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin... Darauf hat sich die CDU-Fraktion des Kreistages offenbar so gefreut, dass sie die AZ "inspirierte", fast eine ganze Seite dem bevostehenden Tripp zu widmen. Schließlich wollte die CDU im Bundesverkehrsministerium für die Autobahn trommeln. Also medienwirksame Reiseaktivität im Vorfeld - und danach? Dem interessierten Leser wurde lange die Auflösung verweigert. Warum nur schweigt die CDU? Schließlich hat offenbar die AZ doch mal bei den Berlintouristen nachgefragt. Und wer in dem kleinen am Fuß einer Seite versteckten Artikel zwischen den Zeilen zu lesen versteht, begreift die Zurückhaltung: Herausgekommen ist offenbar nur heiße Luft.
Das hat Wolfgang Schneider, Sprecher des Dachverbandes keine A 39 und der BI Hohnstorf, zu einem Leserbrief an die AZ veranlaßt, den diese bisher nicht gedruckt hat. Vielleicht ist es der Redaktion zu peinlich, dass sie Bundesgerichtshof und Bundesverwaltungsgericht verwechselt hat. Wer sich ein Bild machen will: hier der Text des Leserbriefes
Leserbrief zum Artikel "Klage direkt beim Bundesgerichtshof", AZ, 6.3.2015
Vor mehr als zwei Wochen ist die CDU-Fraktion des Kreistags nach Berlin gefahren, um im Bundesverkehrsministerium für den Bau der A 39 zu werben und sich in dieser Werbeabsicht bestätigen zu lassen. Erstaunlicherweise war nach diesem Trip, den die AZ groß vorangekündigt hatte, über seinen Verlauf und seine Ergebnisse nichts zu hören oder zu lesen. Nun hat die Redaktion beim CDU-Fraktionsvorsitzenden nachgefragt, und siehe da: Grund der Funkstille war offenbar, dass beim Besuch in Berlin nichts herausgekommen ist, worüber die CDU gern berichtet hätte. Weil aber Journalismus die Kunst ist, auf einer Glatze Locken zu drehen, können wir nun lesen: - dass die CDU mit dem, was sie in Berlin zur A 39 erfahren hat, nicht zufrieden ist, - dass die CDU damit trotzdem zufrieden ist, - dass die A 39 "den bundesdeutschen Verkehr" entlasten soll (damit hätte sie tatsächlich gut zu tun), - dass zur Zeit die Kosten-Nutzen-Verhältnisse der geplanten A 39 und des dazu alternativen Ausbaus der B 4 geprüft und miteinander verglichen werden, - dass, was seit Jahren Recht und Gesetz ist (der verkürzte Klageweg bei Infrastrukturprojekten), auch bei der A 39 Recht und Gesetz ist, die Bundesregierung also nicht vorhat, illegal eine Autobahn zu bauen, - dass die AZ im Eifer des Gefechts schon mal den Bundesgerichtshof mit dem Bundesverwaltungsgericht verwechselt.
Alles in allem eine peinliche Nummer. War sie wirklich nötig?
Eckehard Niemann aus Varendorf schreibt zum Bericht „Doppelstöckig nach Süden“ über die sogenannte Breimeier-Variante der Y-Trasse (AZ vom 28. Januar 2015):
Bahn-Experte Dr. Rudolf Breimeier stellte seine Alternative zur Y-Trasse in Bienenbüttel vor – und AZ-Leser Eckehard Niemann meint, dass diese nicht losgelöst von der A 39-Planung betrachtet werden dürfe.
Sehr berechtigt ist die öffentliche Aufmerksamkeit für den Vorschlag des ehemaligen Bahnplaners Dr. Breimeier, die Seehäfen-Hinterlandverkehre nicht durch das ohnehin überlastete Bahndreieck Hamburg-Bremen-Hannover zu führen, sondern sie auf den ausbaufähigen Bahn-Ostkorridor zu leiten. Das hat dieser Vorschlag mit dem möglichen Ausbau der Amerikalinie gemeinsam, deshalb sollte diese „Breimeier-Variante“ auch mit im anstehenden „Dialogprozess Schiene Nord“ des Landes auf Vor- und Nachteile abgeklopft werden.
Sehr bedenkenswert sind aber auch die fundierten Aussagen von Herrn Dr. Breimeier über die Überflüssigkeit einer A 39: Wenn für die in Hamburg angelandeten Container im Hamburger Hafen absolut kein Platz mehr zum Sortieren und Verteilen ist, dann machen Pläne des Hafens Sinn, diese Container zunächst unsortiert per Bahn auf ausgelagerte Verteilstationen, zum Beispiel in Wittenberg oder Lehrte, zu transportieren. Genau diese Lösung, so Dr. Breimeier, würde die A 39 zusätzlich überflüssig machen, und das auf eine umweltschonende, wirtschaftliche und verkehrsgünstige Weise.
Sehr beeindruckend die Vergleichszahlen Dr. Breimeiers zwischen Eisenbahn und Lkw: Die Bahn transportiert mit viel weniger Flächenverbrauch, Energieaufwand, Emissionen und externen Kosten, und dies auch noch betriebswirtschaftlich günstiger. Wer sich also zu Recht gegen die unsinnige Durchschneidung unserer Landschaften durch Bahn-Neubautrassen wendet, der könnte sich leicht unglaubwürdig machen, wenn er dieses stimmige Argument nicht auch gegen die unsinnige A 39 mit ihrem schlechten Nutzen-Kosten-Verhältnis anwenden würde…
Pressemitteilung des Dachverbandes „Keine A 39" vom 16.1.2015
Es ist eine beeindruckende Ablehnungsfront. 1.933 Personen haben schriftlich erklärt, dass und warum sie die Planungen für den Abschnitt 7 der A 39 von Ehra bis Wolfsburg nicht hinnehmen wollen. Die niedersächsische Behörde für Straßenbau hat auf Nachfrage des Dachverbandes „Keine A 39" die Zahl der Einwendungen gegen die Autobahnplanungen für deren südlichsten Abschnitt bekanntgegeben. Demnach sind in Hannover 1.364 detaillierte Einzeleinwendungen, eine gemeinsame Einwendung von 300 Mitgliedern des Schutz- und Klagefonds sowie 269 Einwendungen auf Unterschriftenlisten eingegangen.
Für den Dachverband „Keine A 39" ist die hohe Zahl der Einsprüche ein erneuter Beleg dafür, dass die Menschen, die im Umfeld der geplanten Trasse leben, die Planung für die A 39 ablehnen. Sie hatten im Zuge des Planfeststellungsverfahrens vier Wochen lang die Möglichkeit, Einblick in die Planungsunterlagen zu nehmen und dann ihre Bedenken schriftlich vorzutragen. Davon haben offenbar viele Anwohner und Landwirte Gebrauch gemacht. Sie fürchten Naturzerstörung und Landverlust ebenso wie Einbußen an Lebensqualität, sollte die A 39 zwischen Ehra und Wolfsburg verwirklicht werden, ein Projekt, das zudem angesichts knapper Mittel volkswirtschaftlich unsinnig ist, wie sein niedriger Nutzen-Kosten-Faktor von lediglich 1,9 belegt.
Bereits im Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt bei Lüneburg waren weit über tausend Einwendungen bei der Planfeststellungsbehörde eingegangen. Der Dachverband „Keine A 39" fordert angesichts des Widerstandes der Bürger den sofortigen Stopp der Planung für die weiteren Abschnitte der Autobahn - zumindest so lange, bis der alternative Ausbau der B 4 geprüft worden ist.